Grundstein für die Bildung von Morgen

Am 10. Februar kommenden Jahres werden die Weinfelder Stimmbürgerinnen und Stimmbürger über den Baukredit für den Ersatzbau des Martin-Haffter-Schulhauses abstimmen.

«Der Ersatzneubau Schulhaus Martin Haffter ist ein weiteres wichtiges Projekt im Bereich der Weinfelder Schulraumbeschaffung von Weinfelden», sagt Schulpräsident Thomas Wieland an der vorgestrigen Medienorientierung. Der Projektwettbewerb hat gezeigt, dass die Kosten für eine Sanierung nicht günstiger kommen, weshalb man sich für einen Ersatzbau entschieden hat. Bereits drei Kredite haben die Weinfelder Schulbürger gesprochen. Es handelt sich dabei um den Planungskredit von 50‘000 Franken, den Wettbewerbskredit von 330‘000 Franken und den Projektierungskredit von 1‘683‘000 Franken. «Die Projektierung und die Kostenermittlung sind soweit abgeschlossen und die Primarschulbehörde wird den erforderlichen Baukredit an ihrer Sitzung von anfangs Dezember verabschieden», sagt Wieland. Zudem ist die Baueingabe beim Bauamt Weinfelden erfolgt, dies obwohl gemäss Wieland der Kredit von den Stimmbürgern noch nicht bewilligt ist.

Holz vom Ottenberg

Wenn das Stimmvolk im Februar zum Kredit Ja sagen wird, kann die Primarschulbehörde umgehend weitere Schritte einleiten, dies damit für die bevorstehende Total-Unternehmung-Ausschreibung das bewilligte Bauprojekt vorliegt. Die sechsköpfige Baukommission mit Präsident Armin Huber an der Spitze rechnet mit dem Baubeginn im Februar 2020 und mit dem Bezug im Sommer 2021. Das neue Gebäude wird Platz bieten für zwölf Schulzimmer, ein Schulzimmer für eine Integrationsklasse und ein Schulzimmer als Informatikraum. Es ist ausgelegt als Tagesschule mit Randstundenbetreuung. Unter dem Motto «Üses Holz - üsen Stolz» legen Baukommission und Schulbehörde grossen Wert auf die Nachhaltigkeit. Gemäss Huber werden alleine für die eigentliche Konstruktion des Neubaus 600 Kubikmeter im Forst Ottoberg geholzt und es gilt: Nachhaltigkeit anstelle von Luxus. Geplant ist ein Schulhausbau im Minergie-P-Standard. «Mit den heute sehr gut gedämmten Gebäudehüllen wird weniger der winterliche, sondern vielmehr der sommerliche Wärmeschutz zur Herausforderung, besonders bei den immer heisser werdenden Sommern». Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe kann das Schulhaus im Sommer gekühlt werden und die Raumtemperaturen bleiben - im Gegensatz zum heutigen Schulhaus - für den Unterricht erträglich. Der erforderliche Bedarf an elektrischer Energie soll über die Photovoltaikanlage auf dem Dach gedeckt und das Gebäude wird mit einer Komfortlüftung inkl. Wärmerückgewinnung ausgestattet. Wichtig ist allen Beteiligten der Miteinbezug der Lehrpersonen und der Schüler im Rahmen des Planungsprozesses und während des Baus. Es ist das klare Ziel von Behörden und Baukommission, dass wenn immer möglich einheimische Unternehmen bei den Arbeitsvergebungen berücksichtigt werden. «Abklärungen betreffend Altlasten sind abgeschlossen und es sind voraussichtlich keine Massnahmen nötig», sagt der Schulpräsident.

Lern- und Lebensräume

Und was bedeutet der Schulhausneubau für die operative Ebene? «Dieser wird zu einem modernen Haus des Lernens und des Zusammenlebens, in dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene gerne aufhalten und wohlfühlen sollen», erklärt Schulleiter Jean-Philippe Gerber. Die neuen Lehr- und Lernräume bezeichnet der als wichtige Parameter für das pädagogische Arbeiten im Sinnen einer neuen Lernkultur, wie sie der Lehrplan Volksschule Thurgau einfordert. Für den Schulleiter muss eine neue Lernkultur, die Kompetenzlernen erlaubt, durch eine entsprechende Raumgestaltung unterstützt werden. Zusammenfassend erklärt Gerber: «Mit dem Neubau dieser Schulanlage legen wir baulich und pädagogisch den Grundstein für die Bildung von Morgen».

Text und Foto: Werner Lenzin

Zurück